Happy Birthday…

Eben gerade gesehen, dass ich jetzt genau einen Monat nichts auf dem Blog geschrieben habe… liegt wohl aktuell daran, dass ständig irgendwas anderes ist, sei es privat oder beruflich… wie auch immer!

Heute werde ich 27 Jahre alt… ist jetzt irgendwie recht unspannend. Der heutige Tag ist auch nicht wirklich anders, als die anderen Tage der bisherigen Woche. Außer, dass ich heute Morgen einen sehr schönen Blumenstrauß von meinem Mann bekommen habe und natürlich auch sein „Langzeitprojekt-Geschenk“ – ein Triathlon Diorama… das ist mega cool geworden.

Gefeiert wird heute nicht und am Wochenende eigentlich auch nicht wirklich… Corona hat uns ja alle wieder aktuell super im Griff. Wäre nur schön, wenn manche Leute sich selbst auch im Griff hätten, dann würden die Coronafallzahlen vielleicht nicht immer weiter steigen und die Beschränkungen müssten nicht wieder verstärkt werden.

Wenn ich mir was wünschen dürfte, wäre es einfach nur, dass dieser doofe Virus endlich weg wäre und dass die Bevölkerung etwas aus der ganzen Situation gelernt hat… jaja, ich weiß Wunschträume…

Ich mag mich…

In den letzten Wochen ist mir überhaupt erst bewusst geworden, wie stark ich mich doch in den knapp 2 Jahren, seit ich aus der Klinik entlassen wurde, verändert habe. Ich gehe inzwischen ganz anders mit den Themen „Essen“ & „Gewicht“ um. Natürlich gibt es immer noch Tage, an denen mir vieles schwer fällt und an denen die Stimme in meinem Kopf mega laut ist, aber ich habe inzwischen auch gelernt, sie zu ignorieren.

Vor 2 Jahren wäre es nicht möglich gewesen, dass ich spontan in ein Restaurant gehe, ohne vorher zu wissen, was es dort zu Essen gibt. Es wäre auch nicht möglich gewesen, dass ich mir spontan einen Döhner/Lahmacun hole, oder wesentlich später als „normal“ esse und nicht zu vergessen, dass ich inzwischen auch abends warm essen kann, ohne das Gefühl zu haben, danach zu „sterben“.

Neben meinem Verhältnis zum Essen, hat sich auch das Verhältnis zu meinem Körper stark geändert. Ja, ich ziehe grundsätzlich immer noch lieber etwas weitere Kleidung an, vor allem an Tagen, an denen ich mich nicht wohl in meinem Körper fühle, aber spätestens die Wahl meines Hochzeitskleides (eng anliegend) hat mir gezeigt, dass ich mich auch in diesem Punkt verändert habe. Außerdem schaue ich mir die Handybilder von der Hochzeit an und finde mich darauf hübsch. Gleiches gilt auch für das Bild, welches meine Schwester von meinem Mann und mir gemacht hat, als wir am Samstag zur Trauung meines Freundes gegangen sind.

Ich kann inzwischen tatsächlich sagen, dass ich mich und meinen Körper mag. Ja, es gibt auch schlechte Tage, an denen ich mich ehrlich gesagt einfach nur verstecken möchte und an denen ich mich mega unwohl fühle und der Blick in den Spiegel irgendwie nur Kummer bereitet (nein, ich denke dann nicht, dass ich dick bin, ich mag meinen Körper dann einfach nur nicht). Aber die Tage, an denen ich in den Spiegel schaue und mich eine hübsche junge Frau anlächelt, werden immer mehr. Es freut mich zu merken, dass ich aktuell wieder an Selbstvertrauen gewinne und mich so annehme, wie ich bin – nicht perfekt, aber es ist ok so wie es ist.

Manchmal stelle ich mir die Frage, wie diese Veränderung passiert ist, finde aber keine Antwort. Ich glaube, dass es ein Prozess ist, der noch lange nicht abgeschlossen ist, sondern eigentlich immer weiter läuft – wie ein KVP „Kontinuierlicher Verbesserungsprozess“ (mein Mann würde jetzt wieder etwas klugscheißen, seiner Meisterausbildung sei dank). Letztendlich ist es aber auch egal, wie es passiert ist oder warum, es zählt nur, dass es passiert ist und dass ich es wahrnehme.

Niemals vergessen…

An manchen Tagen holen einen wieder Geschehnisse bzw. Erinnerungen aus der Vergangenheit ein, die man eigentlich gerne vergessen würde. Es reicht ein Bild oder eine Satz und „alles“ ist wieder da.

Und mit „alles“ meine ich nicht einfach nur die Erinnerungen, sondern sämtlich damit verbundene Gedanken und empfundene Gefühle, die auf einmal wieder da und genauso intensiv sind, wie damals.

Das „Schlimme“ daran ist nicht, dass es wieder hoch kommt, weil das ist normal. Dinge/Geschehnisse aus der Vergangenheit machen uns zu dem Menschen, der wir sind. Das wirklich „Schlimme“ ist, dass es unvorbereitet kommt. Es klopft nicht an, sondern fällt mit der Tür ins Haus. Und dann gibt es ein spontanes (eher unromantisches) „Stelldichein“.

Vor einem Jahr…

Heute vor einem Jahr wurde ich aus der Klinik entlassen. Ich bin nun also tatsächlich ein gesamtes Jahr wieder Zuhause gewesen. In diesem Jahr ist viel passiert, vor allem viel Unerwartetes. Aber irgendwie habe ich das alles gemeistert…

Habe mir eben meinen Post von damals durchgelesen, als ich wieder nach Hause gekommen bin. Also vermissen tue ich die Klinik definitiv nicht. Dafür liebe ich meine „Freiheit“ inzwischen viel zu sehr und ich könnte mir aktuell auch gar nicht vorstellen, was ich in der Klinik und ohne Job tun sollte.

Ich glaube, es ist gut, dass ich mir bewusst mache, was ich in diesem vergangenen Jahr erreicht habe… mich und meine Leistung anerkennen…

Die Coole…

Früher in der Schule gehörte ich immer zu den Außenseitern und war definitiv „uncool“ bzw. wurde das über mich gesagt. Während der Ausbildung hat sich das dann nicht wirklich geändert. Aber an meinem neuen (inzwischen auch nicht mehr so ganz) Arbeitsplatz ist das ganz anders.

Das habe ich gemerkt, als ich letzte Woche nach meinem Frankreich-Trip zurück gekommen bin und meine Kollegen mich mit Applaus und Standing Ovations begrüßt haben. Und meine eine Kollegin dann noch meinte, dass sie letztens zu ihrem Mann gesagt hätte, dass es ja 2 weitere Frauen im Unternehmen gäbe und die eine wäre sooooo cool und die andere… naja lassen wir das.

Ist schon ein echt tolles Gefühl, mal „die Coole“ zu sein, die alle mögen und mit der alle zufrieden sind. Und ich konnte nun auch das Phänomen beobachten, dass die „Uncoole“ nun versucht, sich über ihr Äußeres hervorzutun (so wie ich früher). Ich das aber nun gar nicht mehr mache bzw. nicht mehr „machen muss“, weil ich mein Äußeres nicht benötige, um von mir zu überzeugen, sondern meine Leistung überzeugend genug ist.

Bilder von mir…

Manchmal bin ich ja beim Blog Schreiben wirklich am überlegen, ob ich nicht auch mal Bilder posten sollte. Letztendlich „scheitert“ es dann immer an 2 Gründen:

  1. Wenn ich einmal meine Annonymität verloren habe, kann ich es nicht mehr rückgängig machen und somit können vielleicht auch weitere Rückschlüsse auf meine Familie, etc. gezogen werden.
  2. In der kostenlosen Version von WordPress ist der Speicherplatz begrenzt und durch Bilder verliere ich dann doch recht schnell recht viel Kapazität.

Gegen meine genannten Gründe spricht allerdings:

  1. Durch meine Ergebnisse bei Wettkämpfen kann man sowieso schon herausfinden, wer ich bin, daher bin ich sowieso nicht mehr wirklich annonym.
  2. Ich habe damals nicht gedacht, dass ich den Blog so konsequent weiterschreibe und es mir weiterhin auch so viel Spaß macht, daher wäre eine kleine Investition in mehr Speicherplatz vielleicht nicht ganz unsinnvoll.

Richtig oder Falsch…?

Aktuell weiß ich einfach nicht mehr, was richtig und was falsch ist, bzw. was sich richtig und was sich falsch anfühlt. Meine Stimmung wechselt teilweise von einer Sekunde auf die andere, weil irgendein Satz oder Wort gefallen ist, dass wieder einen Gedankenstrudel ausgelöst hat. Es fühlt sich an, als hätte ich irgendwie an Bodenhaftung verloren…

Dass ich auf der Arbeit aktuell nicht sonderlich viel zu tun habe, hilft mir jetzt nicht gerade dabei, den Kopf irgendwie frei zu bekommen bzw. abgelenkt zu werden. Eher im Gegenteil – das nichts tun nervt mich und ist irgendwie frustrierend. Lieber würde ich irgendwelche sinnlosen Arbeiten verrichten, als mehr oder weniger da zu sitzen und darauf zu warten, dass ich endlich nach Hause gehen kann.

Was soll ich tun? Wie soll ich mit der Gesamtsituation umgehen? Wie soll ich mich langfristig entscheiden? Ein Freund meinte heute: „If you can’t handle it, don’t do it!“ – und ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich es händeln kann…

Nah und fern…

Nur weil man sich in der Nähe einer Person befindet, heißt es nicht gleich, dass man dieser Person wirklich nah ist. Und genau so geht es mir im Moment… Ich bin manchmal gedanklich und emotional so weit „weg“. Wird sich das jemals wieder ändern?

Zu anderen Personen, die ich aktuell nicht regelmäßig sehe, fühle ich mich teilweise wesentlich näher und in ihrer Anwesenheit dann auch irgendwie wohler, weil ich das Gefühl habe verstanden zu werden und ich meine Emotionen und Gedanken nicht „zurückhalten“ muss.

Normalität…

Kann ich zur Normalität zurückkehren? Muss ich zur Normalität zurückkehren? Sollte ich zur Normalität zurückkehren? Will ich zur Normalität zurückkehren? Die Antwort lautet sowohl ja als auch nein.

Ich kann, will und werde auch nicht so tun, als wäre nichts passiert, aber ich kann auch nicht mein Leben davon bestimmen lassen. Irgendwie geht es immer weiter, die Frage ist halt nur wie…

Das Wichtigste ist aktuell das Thema Zeit. Denn Zeit heilt ja bekanntlich alle Wunden. Das ist letztendlich meine Hoffnung, dass ich irgendwann zurückblicken kann und sage: „War scheiße, aber inzwischen ist es ok.“

Entscheidungen…

Die letzten Tage waren emotional wirklich sehr sehr anstrengend, daher bin ich nun sehr froh, dass Wochenende ist und ich nun Zeit bekomme, über die vergangene Woche nachzudenken und mir zu überlegen, wie es weiter gehen kann bzw. soll. Aktuell herrscht in meinem Kopf eine großes Durcheinander und ich komme nicht zur Ruhe. Meine Gedanken kreisen immer wieder um die gleichen Fragen, auf die ich keine Antwort habe (und wahrscheinlich auch nie bekommen werde).

Ich weiß, dass ich nicht sofort eine Entscheidung treffen muss und ich jedes Recht habe, mir die Zeit zu nehmen, die ich brauche. Aber ich habe Angst, dass ich mich gar nicht entscheide, oder im Zweifelsfall „falsch“ entscheide. Es ist keine Entscheidung, die ich rational treffen kann, sondern ich muss auf mein Herz hören.