Theaterwerkstatt…

Heute war ich zum Infotreffen der Theaterwerkstatt. Hinter der Theaterwerkstatt verbirgt sich eine Gruppe von Erwachsenen, die zusammen unter professioneller Leitung ein Theaterstück inszenieren und dieses letztendlich öffentlich am Staatstheater in Darmstadt aufführen. Früher habe ich das mal 2 Jahre lang als Jugendliche gemacht und kam letztens noch in der Klinik per Zufall wieder drauf.

Heute gab es nur Infos und am Wochenende sind die Auswahlworkshops. Ich mache mir allerdings keine allzu großen Hoffnungen, dass ich eine Rolle in dem Stück (Yvonne, Prinzessin von Burgund) bekomme. Es werden 8-10 Leute gesucht, aber bei dem Infotreffen waren über 50 Leute.

Am Samstag und Sonntag finden in 2 Gruppen die Auswahlworkshops statt. Jeder konnte sich für einen Tag entscheiden. Spätestens am Montag Vormittag weiß ich dann Bescheid. Mal schauen, würde mich freuen, wenn es klappt, da ich vorhin beim Infotreffen gemerkt habe, dass Theater etwas ist, das mir Spaß macht und mich positiv stimmt.

Wochenziele 53.0…

Meine Wochenziele habe ich alle erreicht, allerdings habe ich mir noch keine Deko für die neue Wohnung gekauft. Muss mal schauen, was ich brauche bzw. will.

Meine neuen Wochenziele sind:

  • alle Kisten auspacken (Ordnung und Struktur)
  • Plätzchen backen & dabei naschen (verbotene Lebensmittel)
  • Infotreffen der Theaterwerkstatt (Hobby)
  • mindestens 3 Bewerbungen schreiben (Zukunft)

Als Belohnung möchte ich einen Massage-Termin vereinbaren.

Weiche Kost…

Am Dienstag und am Mittwoch hatte ich meine ersten beiden Zahn OPs. Dabei wurden die linke und rechte Seite (hintere Zähne) des Unterkiefers und der komplette Oberkiefer für das Langzeitprovisorium und den darauf folgenden Kronen vorbereitet.

Am Dienstag saß ich von 8:30 bis 12:30 Uhr und am Mittwoch von 8:30 bis 14:00 Uhr auf dem Behandlungsstuhl. Die Behandlung an sich war für mich nicht „so schlimm“, da mein Mund betäubt wurde und ich außer dem Druck und teilweise den Vibrationen gar nichts mitbekommen habe. Am Mittwoch bin ich dabei sogar etwas eingeschlafen.

Allerdings waren/sind die Schmerzen, die ca. 2 Stunden nach Beendigung der Behandlung voll einsetzten, da die Betäubung „verschwand“, nahezu unerträglich. Ibuprofen ist mein „neuer bester Freund“. Zur Zeit trage ich nun ein Kurzzeitprovisorium auf den Zähnen, bis am 18.12. dann das Langzeitprovisorium, welches ich mindestens ein halbe Jahr (eher länger) werde tragen müssen, drauf kommt. Ein Gang in die Öffentlichkeit wäre ohne besagtes Kurzzeitprovisorium momentan nicht möglich, da von meinen Zähnen (die präpariert wurden) nur noch Stummel vorhanden sind. Als ich das im Spiegel sah, habe ich mich so entsetzlich geschämt und fand mich einfach nur noch hässlich.

Das momentane Kurzzeitprovisorium ist zwar auch nicht wirklich schön, aber besser als gar nichts bzw. Stummel. Momentan kann ich überhaupt nicht kauen. Sobald Ober- und Unterkiefer irgendwie aneinander kommen, habe ich das Gefühl vor Schmerz zu explodieren. Daher beschränkt sich mein Speiseplan momentan primär auf Haferflocken mit Joghurt und Obst und Kartoffelbrei mit Sauce (Hauptsache weich).

Hoffentlich ändert sich das in den nächsten Tagen wieder bzw. spätestens wenn ich das Langzeitprovisorium bekomme. Kann mir noch nicht wirklich vorstellen, wie das dann sein soll. Momentan fühlt sich das Kurzzeitprovisorium wie ein Fremdkörper in meinem Mund an – fast wie eine Zahnspange.

Einen Vorteil hat das Ganze allerdings. Seit 3 Tagen habe ich überhaupt keine Probleme, das Wiederkauen zu unterlassen. Zum einen sicherlich wegen der Schmerzen und der reduzierten Essensmenge, aber auch weil anscheinend der erhoffte Lerneffekt eingesetzt hat – neue Zähne bedeuten kein Zurück mehr!

Schneegestöber…

Gestern gab es den ersten Schnee und das nicht zu knapp. Trotzdem holte ich irgendwann meine Laufschuhe aus einer der Umzugskisten im Keller und zog meine Laufklamotten an.

Anfangs war es ziemlich kalt, vor allem weil es teilweise auch sehr windig war und mir der Schnee direkt ins Gesicht geblasen wurde, aber mit der Zeit spürte ich das gar nicht mehr und lief einfach weiter. Im Schnee zu laufen ist ziemlich anstrengend, fast wie im Sand zu laufen.

Vor einem Jahr hätte ich nie im Leben daran gedacht, bei so einem Wetter raus zu gehen und zu laufen. Wäre mir viel zu kalt gewesen. Umso glücklicher macht es mich, dass es jetzt anders ist, dass ich jetzt anders bin! Sowohl körperlich als auch psychisch.

Selbsthilfegruppe…

Letzte Woche Montag war ich bei einer Selbsthilfegruppe für Betroffene und Angehörige einer bipolaren Störung. Ich kam etwas verspätet an, weil ich zuerst keinen Parkplatz und dann den entsprechenden Raum nicht fand. Ich haderte mit mir und wollte eigentlich unverrichteter Dinge umdrehen, aber ich tat es nicht, sondern trat mir selbst in den Hintern und ging hin.

Ich will gar nicht so viel über die Gruppe an sich sprechen. Das ist ja auch mehr oder weniger „verboten“. Aber ein bisschen was muss ich dann doch los werden. Im ersten Moment war es wirklich seltsam dort zu sein, vor allem weil dort fast nur ältere Männer anwesend waren. Aber als wir uns dann alle vorgestellt haben und uns ein bisschen austauschten, entstand doch eine Art Gefühl von Verbundenheit, da ich mich in manchen Erzählungen wieder finden konnte.

Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich wieder hingehen werde. Hängt unter anderem auch davon ab, ob ich wieder am Theater in einem Stück mitwirken werde. Und momentan kann ich für mich noch nicht wirklich einen Nutzen in der Selbsthilfegruppe sehen, weil ich denke, dass aktuell die Essstörung präsenter ist, als die bipolare Störung.

Wochenziele 52.0…

Bis auf die tägliche Affirmation habe ich alle meine Wochenziele erreicht. Das Lederband habe ich mir noch nicht geholt. Muss ich die nächsten Tage noch erledigen.

Meine neuen Wochenziele sind:

  • 3-Gänge-Menü am Samstagabend (Mahlzeit nicht nach normaler Struktur)
  • Unterlagenablage (Ordnung und Struktur)
  • nach den Zahn OPs am Dienstag und am Mittwoch auf meinen Körper und seine Bedürfnisse hören (wohlwollender Umgang mit mir selbst)

Als Belohnung möchte ich mir eine Kleinigkeit (Deko) für die neue Wohnung kaufen.

Sailfish Night Of The Year…

Am Samstagabend waren mein Partner und ich von meiner Praktikumsleiterin zur „Sailfish Night Of The Year“ (Triathlon Gala) eingeladen. Ich habe mich einerseits sehr darauf gefreut, andererseits hatte ich aber auch große Bedenken/Ängste, da es sehr spät abends ein 3-Gänge-Menü gab (Vorspeise 20 Uhr, Hauptgang 21 Uhr, Dessert 22 Uhr). Ich habe es „überlebt“ und es war leichter als gedacht.

Neben dem Essen war auch das Outfit eine Schwierigkeit. Grundsätzlich hätte ich ja gerne eines meiner Kleider angezogen, aber davon sind mir die meisten (voraussichtlich) zu eng und deshalb fiel meine Wahl auf einen schicken Jumpsuit. Ich fühlte mich darin zeitweise nicht sonderlich wohl, aber zum ersten Mal seit Langem sah ich auf den Bildern normal bzw. wie die anderen aus und stach nicht durch meine knochige Erscheinung hervor. Auch wenn es sich manchmal nicht danach anfühlt – es ist gut so!

Neues Zuhause…

Seit letzten Donnerstag wohne ich zusammen mit meinem Partner in einer neuen gemeinsamen Wohnung. Am Dienstag hatten wir Schlüsselübergabe, daher seitdem keine Beiträge mehr.

Die neue Wohnung musste komplett gestrichen werden und in allen Räumen (außer Bad und Küche) haben wir neue Fußleisten gelegt, die der Vermieter gesponsort hat. War alles ein riesiger Aufwand und wäre ohne unseren vielen tollen Helfer (vor allem meine Eltern und mein Cousin) nicht möglich gewesen.

Fast alle Möbel sind inzwischen aufgebaut und auch schon viele Kisten ausgepackt. So ganz wohnlich ist es noch nicht, aber es wird langsam. Bis Weihnachten sollte das anders sein!

Für mich ist es teilweise noch etwas komisch, mit jemandem fest zusammen zu wohnen, aber mein Partner und ich geben uns gegenseitig genug Freiräume und gleichzeitig auch viel gemeinsame Zeit. Momentan passt es für mich ziemlich gut und ich bin froh, dass ich mich darauf eingelassen habe.